Private Sender in Deutschland
Von den 418 Sendern, die wir in Deutschland im Radio empfangen können, sind mit 232 Sendern über die Hälfte sogenannten Privatsender. Aber was ist ein Privatsender und was macht einen Radiosender „privat“?
Privat heißt nicht „nur für mich“
Privat ist ein Sender, sobald er nicht durch die Einnahmen der GEZ finanziert und somit öffentlich gefördert wird, sondern wenn er durch einen Privatier, also einen Investor, gezahlt und betrieben wird. Beispiele hierfür sind unter anderem Hitradio Antenne 1 in Baden-Württemberg oder Hitradio RTL in Sachsen. Die Sender sind, ähnlich den privaten Fernsehsendern wie Pro7, Sat1, Kabel 1 oder RTL größtenteils durch Werbung finanziert, weshalb es bei diesen Sendern ungewöhnlich viele Werbeblöcke gibt. Während die meisten öffentlich-rechtlichen Sender nur zwei Minuten vor einer Nachrichtensendung Werbung einspielen, gibt es bei privaten Sendern sogar mitten in der Nachrichtensendung Werbung, wenn zum Beispiel das Wetter von einem bestimmten Partner präsentiert wird.
Da private Sender nicht durch öffentliche Gelder finanziert werden, dürfen sie außerdem eine klare politische Haltung einnehmen und müssen nicht unabhängig oder umfassend berichten. In Deutschland berichten die meisten Sender dennoch relativ objektiv, aber vor allem in den USA nutzen politische Bewegungen das Radio gerne als Propagandaplattform.