Der amerikanische Rundfunk

In Amerika ist alles größer als hier. Die Straßen, die Städte, die Häuser, die Autos – und nicht zuletzt auch die Anzahl der Radiosender, die man im amerikanischen Netz empfangen kann. Über 14.000 lizenzierte Radiosender gibt es in den Vereinigten Staaten von Amerika – natürlich wird es hier viele Dopplungen bei Themen und Musikauswahl geben, dennoch ist das ein deutlicher Unterschied zu den 418 Radiosendern, die es in Deutschland zu empfangen gibt.

Nur wenige Konzerne und viel Public Radio

Das Spannende ist: Auch wenn es über 14.000 Radiosender im Land der Freiheit gibt, so sind es doch sechs Medienkonzerne, die das Bollwerk davon unter sich haben: iHeartMedia, Cumulus Media, Entercom, Sale Media Group, Cox Media Group und Sun Broadcast Group. Cumulus Media aus Atlanta, Georgia, allein besitzt mit 570 Radiosendern mehr Sender, als es in ganz Deutschland gibt!

Dennoch sind nicht alle Radiosender von diesen sechs Konzernen kontrolliert. In den 1930er-Jahren bildete sich, als Gegenentwurf zu den kommerziellen Sendern, die vor allem der Unterhaltung dienten, eine Bewegung von öffentlichen Radiosendern an Colleges und Universitäten, die das Programm um aktuelle Nachrichten, Kultur und Musik ergänzen sollten. Diese sogenannten Public Radios wurden 1967 unter dem Public Broadcasting Act letztendlich rechtlich gesichert und dürfen daher bis heute weiter operieren.

In diesem Netzwerk von National Public Radio gibt es viele Sender, die sich auf eine bestimmte Stadt oder sogar nur auf einen bestimmten Stadtteil konzentrieren und so den Bewohnern die wichtigsten News zu ihrer Nachbarschaft liefern.

Nicht immer gut

Diese vielen kleinen Sendern bekamen unter Reagan plötzlich viel Macht, als die „Fairness Doctrine“ abgeschafft wurde: Statt wie bisher immer einen Konservativen und einen Liberalen einzuladen, durfte plötzlich einseitig berichtet werden. Eine Entwicklung, die vor allem die amerikanische Rechte schnell für sich zu nutzen wusste.

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