Die Radiolandschaft in Österreich: Tradition trifft Moderne

Servus liebe Radio- und Musikfans! Mei Leidenschaft für Radiowellen und guade Musi begleitet mi scho a Ewigkeit, und grod in Österreich is die Radiolandschaft a unglaublich spannendes Pflaster. Es is a faszinierendes Miteinander von Sendern, die scho Generationen prägt hobn, und ganz neichen Wegen, wie Radio heit klingt und wie ma’s hört. Zum 100-jährigen Jubiläum vom Radio in Österreich is des a perfekte Gelegenheit, amoi genauer hinz’schauen, wie si bei uns Tradition und Moderne die Hand gebn – vom Knistern der ersten Detektorempfänger bis zum glasklaren Surround-Sound aus’m Netz.
Von den Anfängen bis heute: 100 Jahre Radio in Österreich
Die Pionierzeit und technische Meilensteine
Stellt’s euch vor, es san die 1920er Jahre. Radiohören war damals ned einfach Knopferl drucken. Na, do hot ma technisches G’spür braucht, oft musste ma selbst an Empfänger zammbasteln – so an ‘Detektorempfänger’, der ganz ohne Strom funktioniert hot – und a bissl a Risiko, an Stromschlag z’kriagn, war a dabei. Genau bei diesen Pionieren der ersten Stunde fangt die unglaubliche G’schicht vom Radio in Österreich an. Des Technische Museum Wien zeigt des grad wunderbar in seiner Ausstellung zum Jubiläum auf über 800 Quadratmetern. Es is a Zeitreise, die zeigt, wie schnell des Radio zum ersten echten Massenmedium wordn is. Anhand von rund 500 Objekten wird die Entwicklung greifbar, vom kuriosen ‘Radioskop’ aus den 20ern – einem frühen Versuch, Bild und Ton zu kombinieren, der si aber ned durchgesetzt hot – bis zu Beispielen, die zeigen, wie Radio a informiert und manchmal sogar politisch instrumentalisiert wordn is. Denkt’s nur an den Großsender Kronstorf nach’m Krieg, der von die amerikanischen Besatzungstruppen g’nutzt wordn is, um weit in die sowjetische Zone zu senden. Des war a Medium mit Einfluss. Interaktive Stationen mit hunderten Audiobeispielen lassen einen richtig eintauchen in den ‘Radiokosmos’ der vergangenen Jahrzehnte. Wer ned nach Wien kann, findet bei der Österreichischen Mediathek des Museums a tolle Online-Ausstellung und kann sogar an virtuellen Rundgang durchs Funkhaus machen.
Radio als Begleiter im Wandel der Zeit
Die technische Entwicklung is freilich rasant dahin gangen. Von den ersten Live-Übertragungen, wo oft no a ganzes Orchester im Studio g’sessn is, über die Zeit der Schallplatten bis hin zur Digitalisierung, die alles verändert hot. Im Museum kann ma des gut nachvollziehen, sogar an modernen Regieplatz vom ORF, der no in Betrieb is, kann ma se anschaun. Und vergess ma ned die 60er Jahre mit dem Wirtschaftsboom! Do san die ersten mobilen Transistorradios auftaucht, und Radio is endgültig zum ständigen Begleiter in der Freizeit wordn – am Badesee, in der Werkstatt, im Auto. Radio war plötzlich überall und is aus’m Alltag nimmer wegzudenken g’wesen. Wer tiefer eintauchen will, kann sich auch das Begleitbuch zur Ausstellung holen: ‘100 Jahre Radio. Vom Detektorempfang zum Streamingprogramm’.
Österreichs vielfältige Senderlandschaft
Der ORF zwischen Tradition und Innovation
Wenn ma über Radio in Österreich redt, kummt ma am ORF schwer vorbei. Der Österreichische Rundfunk is seit Jahrzehnten der Fels in der Brandung, der öffentlich-rechtliche Anker in unserer Medienlandschaft. Er hot den Auftrag, für alle da zu sein, Information, Kultur, Bildung und Unterhaltung zu liefern. Und des is a Spagat, den er meiner Meinung nach oft erstaunlich guat schafft: Einerseits die Tradition wahren, andererseits aber a ned den Anschluss an die moderne Zeit verpassen. Nehmen ma zum Beispiel Radio Wien her. Des is a klassischer Stadtsender, tief verwurzelt in der Hauptstadt, mit lokalen Nachrichten, Servicetipps wie dem AK-Tipp zu Gewährleistung und Garantie, Gesundheitsinfos (‘Gesundheitsstunde Diabetes’, ‘Volles Leben’) oder Kulturtipps zur Albertina-Ausstellung. Gleichzeitig is er aber total modern aufg’stellt. Du kannst die Sendungen online nachhören, es gibt sogar an Wochenrückblick in einfacher Sprache – a super Sach für Barrierefreiheit, find i. Und Radio Wien is ned nur zum Hören da, die organisieren Veranstaltungen wie den Radio-Wien-Dancing Stars-Ball oder Erlebnisreisen, binden also die Hörer aktiv ein und fördern die Gemeinschaft, zum Beispiel durch Teilnahme am Österreichischen Frauenlauf. Des zeigt, dass Radio mehr is als nur a Berieselungsmedium.
Und dann gibt’s beim ORF a die ganz innovativen G’schichten, die zeigen, was technisch möglich is. OE1 Surround is so a Beispiel, des mi als Musikliebhaber besonders freut. Die san, soweit i weiß, seit ihrem Start im Oktober 2018 die Ersten in Österreich, die klassische Musik – aber auch Jazz und Weltmusik – in digitalem 5.1 Surround-Sound übers Internet streamen, seit 2020 geht des. Des is a komplett neiches Hörerlebnis, viel räumlicher, viel intensiver. Gleichzeitig greifen’s aber a auf die riesigen ORF-Archive z’ruck und bringen historische Aufnahmen und Live-Konzerte. Da merkst wieder: Tradition und Moderne, des muass ka Widerspruch sein. OE1 Surround zeigt eindrucksvoll, wie ma anspruchsvolles Kulturprogramm auf Deutsch mit modernster Technik verbinden kann und über verschiedene Wege – FM, Digitalradio, Online – zugänglich macht.
Private Vielfalt Mehr Wettbewerb und neue Formate
Seit der Liberalisierung vom Radiomarkt in die 90er Jahre is die Landschaft viel bunter wordn. Neben dem ORF gibt’s a starke private Sender, die oft an ganz anderen Zugang hobn. Sender wie KroneHit oder die verschiedenen Antenne-Stationen in den Bundesländern (z.B. Antenne Steiermark) san ned mehr wegzudenken. Sie bieten oft a jüngeres, musikorientierteres Programm, fokussieren sich auf bestimmte Genres oder Zielgruppen und san für viele Hörer die erste Wahl, grad im Auto oder bei der Arbeit. Diese privaten Sender hobn definitiv für mehr Wettbewerb und Vielfalt g’sorgt, auch wenn i manchmal find, dass si manche Formate scho sehr ähneln. Aber sie tragen maßgeblich zur Breite des Angebots bei, des man heute oft bequem über Apps empfangen kann.
Die Freien Radios Stimme der Zivilgesellschaft
Neben dem öffentlich-rechtlichen ORF und den privaten Sendern gibt’s in Österreich aber no a dritte, ganz wichtige Säule: die freien, nicht-kommerziellen Radios, oft a Community Radios g’nannt. Seit 1998 hobn die si etabliert, und es gibt mittlerweile 18 davon im ganzen Land. Des san Sender, die ned auf Gewinn aus san, keine Werbung spielen und stattdessen auf Bürgerbeteiligung, Medienkompetenz und Vielfalt setzen. Sie san oft aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden und bieten genau der a Plattform.
Freilich is es für diese Sender oft ned leicht. Sie san stark von Förderungen abhängig, und wie schnell des prekär werden kann, hot ma zum Beispiel 2022 in Wien g’sehn, als dem Community TV-Sender Okto plötzlich die Mittel gekürzt worden san. Trotzdem is der Wert dieser Sender für die Gesellschaft enorm, wie a EJO-Studie zeigt. Sie schaffen des, was ma ‘Public Value’ nennt – an echten Mehrwert oder Nutzen für die Gemeinschaft. Sie ermöglichen’s Leuten, Vereinen, NGOs, selbst Radio zu machen, ihre Themen zu setzen, ihre Stimmen hörbar zu machen. Grad für unterrepräsentierte Gruppen oder für Themen, die in den großen Medien oft untergehen – lokale Kunst und Kultur, soziale oder ökologische Anliegen aus der Sicht der Betroffenen – san sie unglaublich wichtig. Sie stärken den lokalen Zusammenhalt und fördern demokratische Werte.
Darüber hinaus leisten die Community Radios seit über 25 Jahren an extrem wichtigen Beitrag zur Medienbildung. Sie machen Workshops mit Schulen, bringen Jugendlichen bei, wie Medien funktionieren und wie ma selbst Inhalte produziert. Sie schulen ihre Programm-Macherinnen und -Macher und fördern so die digitalen und medialen Kompetenzen. Sie nutzen soziale Medien und bieten Inhalte zum Download an. Sie san oft soziale Treffpunkte und stärken den lokalen Zusammenhalt. Meiner Meinung nach san diese freien Radios unverzichtbar, weil sie Demokratie im Kleinen lebendig machen und dafür sorgen, dass eben ned nur die Großen senden, sondern a die Basis zu Wort kommt.
Radio im digitalen Zeitalter
Neue Wege des Hörens Apps und Streaming
Was sich aber massiv verändert hot, is die Art, wie wir Radio hören. Mei, früher hot ma halt a UKW-Radio braucht. Heit? Heit lafft des oft übers Smartphone. Apps wie die App ‘Radio Österreich’ bündeln die ganze Vielfalt auf am Platz für iPhone, iPad und Co. Do host die großen ORF-Sender wie ORF Ö3 Hitradio oder ORF FM4, die Regionalen wie ORF Ö2 Radio Wien, die Kulturwelle ORF Ö1 Inforadio, die Privaten wie KroneHit oder Radio Arabella und eben a die regionalen Sender wie Antenne Steiermark – über 80 Sender insgesamt. Alles is nur an Fingertipp entfernt, egal ob i grad in Wien, in Tirol oder vielleicht sogar im Ausland bin, solang i 3G oder WLAN hab. Des is praktisch und zeigt, dass Radio im digitalen Zeitalter absolut angekommen is. Die ständigen Updates von solchen Apps zeigen ja a, dass do laufend dran gearbeitet wird, des Erlebnis zu verbessern.
Chancen für Nischensender
Des Schöne an der Digitalisierung und diesen Apps is aber a, dass Nischen plötzlich a viel größeres Publikum finden können. Sender wie Lounge FM oder 98.3 Superfly, die si auf ganz bestimmte Musikrichtungen wie entspannte Klänge oder Soul und Funk spezialisiert hobn, hätten’s im reinen UKW-Markt vielleicht schwerer g’habt. Übers Internet und über solche Sammel-Apps erreichen’s aber genau die Leute, die ihre Musik lieben. Des is a echter Gewinn für die Vielfalt jenseits vom Mainstream-Pop.
Ausblick Die Zukunft des Radios in Österreich
Also, was bleibt am End über? Die österreichische Radiolandschaft is lebendiger und vielfältiger denn je, find i. Sie is ka starres Gebilde, sondern ständig in Bewegung. Sicher gibt’s Herausforderungen. Streamingdienste wie Spotify machen dem klassischen Musikradio Konkurrenz, Podcasts bieten Information und Unterhaltung on demand. Die Frage is immer wieder: Wie bleibt des traditionelle Radio relevant? I glaub, Radio is weit davon entfernt, tot zu sein. Es muss si halt anpassen, und des tut’s ja a.
Meiner Meinung nach liegt die Stärke vom Radio weiterhin in seiner Unmittelbarkeit, seiner lokalen Verankerung und der kuratierten Auswahl. Es is eben ned nur a Algorithmus, der mir was vorspielt, sondern da sitzen Menschen dahinter, die a G’spür für ihr Publikum hobn, die Geschichten erzählen, die moderieren, die a Persönlichkeit reinbringen. Grad die Mischung in Österreich aus am starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie dem ORF, der für Qualität und Breite steht, den dynamischen Privaten, die für Wettbewerb sorgen, und den engagierten Community Radios, die für Basisdemokratie und Nischen stehen – genau diese Mischung macht unsere Radiolandschaft so widerstandsfähig und spannend. Sie zeigt, dass ma die Wurzeln ehren und gleichzeitig mutig neue digitale Wege gehen kann. Und solang des so is, wird des Radio in Österreich a weiterhin an festen Platz in unseren Ohren und Herzen hobn.