Pop: radiotaugliche Langweiler?

Popmusik. Für viele ist sie Teil des täglichen Lebens. Musiker und Bands wie Tim Bendzko, Andreas Bourani, Philipp Poisel, Nena, Juni oder Ed Sheeran dominieren die Charts in Deutschland – mit immer mehr Ausreißern Richtung Gangsterrap von Sido, Shindy und dergleichen.

Pop hat den Ruf, genügsame Musik für langweilige Menschen zu sein. Für Menschen, die sich nicht mit Musik beschäftigen und nur eine Geräuschkulisse beim Autofahren oder Fensterputzen brauchen. Und gerade die aktuelle Entwicklung in der deutschen Poplandschaft lässt einen resigniert eingestehen: Pop ist langweilig. Die Songs sind sich inzwischen so ähnlich, dass man nicht mehr erkennt, ob Tim Bendzko oder Philipp Poisel singt. Und auch Clueso hat kein Alleinstellungsmerkal mehr, sondern klingt wie seine Kollegen.

Ist Pop wirklich nur eins: langweilig?

Da überrascht es wenig, dass Ausreißer aus diesem Schema, wie zum Beispiel Billie Eilish mit ihrem Song „Bad Guy“, schnell eine große Fanbase gewinnen. Oder dass Cloud-Rapper wie Lil Nas X oder Post Malone Hits schreiben, während Pop-Barde Ed Sheeran wieder mit Artists wie Travis Scott kooperiert.

Und genau diese „Ausreißer“, diese Sonderlinge im Pop-Zirkus zeigen: Nein, Pop ist eben nicht langweilig. Pop entwickelt sich stetig weiter und wird sich nach und nach in neue Richtungen bewegen. In drei Jahren klingt dann jeder wie Post Malone, und die neuen Bon Jovis stürmen an die Spitze der Charts. Denn letztendlich ist „Pop“ kein echtes Genre. „Pop“ ist die Kurzform für „Popular Music“, also „beliebte Musik“ und bezeichnet einfach alles, was gerade angesagt und populär ist. Somit müssen wir uns also keine Sorgen machen, dass Pop irgendwann einmal langweilig wird.

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